Jahresberichte

2023

50 Jahre Freundeskreis der ZHB Luzern: Grund zum Feiern!

Ein Blick zurück in die Geschichte

Am 3. Februar 1973 versammelten sich im Lesesaal am Vögeligärtli die Gründerinnen und Gründer der „Gesellschaft der Freunde der ZB“. Weshalb gründete die ZHB, damals noch ZB, einen Freundesverein? Erstens schufen anfangs der 1970-er Jahre mehrere Bildungs- und Kulturinstitutionen ihre eigenen Fördervereine, beispielsweise auch das Naturmuseum in Luzern. Die relativ jungen oder neu strukturierten Institutionen vernetzten sich auf diese Weise mit der Zivilgesellschaft und der Politik – und sie besserten damit auch ihre dürftigen Budgets auf. Zweitens: Im Kanton Luzern fand seit den 1960-er Jahren eine eigentliche „Bildungsoffensive“ (Kurt Messmer) statt, die sich im Bau von Kantons- und Gewerbeschulen zeigte. In diesem Kontext erlebte die aufklärerische Erfindung der Bibliotheken eine Hochkonjunktur. Drittens gründete unter den kantonalen Bibliotheken offenbar die ZB Solothurn als erste einen eigenen Freundesverein, nicht zufällig ebenfalls eine Stadt ohne Hochschulen.

Regierungsrat Walter Gut (CVP) leitete 1973 die Gründungsversammlung unseres Vereins. Im Jahresbericht heisst es, die „grosse Gästeschar“ habe die vorgelegten Statuten diskussionslos genehmigt und einen zehnköpfigen Vorstand gewählt. Ein Blick auf den Gründungsvorstand zeigt, wie breit abgestützt der Verein von Bibliotheksdirektor Walter Sperisen aufgegleist wurde: So sassen im Vorstand neben prominenten Namen aus der Politik, wie alt Stadtpräsident Paul Kopp und der National- und späteren Ständerätin Josi J. Meier – es waren somit die Liberalen und die Konservativen dabei –, auch Vertreter der höheren Berufs- und Schulbildung, etwa der Kaufmännischen Berufsschule, sowie ein Bankverwalter und ein Industrieller, nämlich der Direktor der von Moos-Werke.

Bereits bei der Gründung wurde die Mitgliedschaft auf Lebenszeit eingeführt, die wir bis heute als Besonderheit führen. Als erster Präsident wurde der Kunsthistoriker Louis Hertig gewählt, der unglaubliche 19 Jahre im Amt blieb. In dieser Zeit wuchs der Verein auf über 650 Mitglieder an. 1993 – zwanzig Jahre nach der Gründung – kam es für die Freunde der ZB zum „Gebühren-Knick“. In diesem Jahr wurde nämlich die Jahresgebühr für die Benutzung der ZB abgeschafft. Damit fiel der einzige finanzielle Vorteil für die Mitglieder weg. Zwar begrüsste der Verein die gebührenfreie Nutzung für alle und nicht nur wie bisher für Studierende und Lehrpersonen, doch im Jahresbericht von 1993 äusserte der Vorstand auch Bedauern über Austritte wegen der wegfallenden Gebühren. Als Ausgleich bot der Verein mehr vereinsinterne Veranstaltungen an.

Seit dem Jahr 2000 heisst die ZB nun ZHB, und seit dem Jahr 2002 heisst unser Verein „Freundeskreis der ZHB Luzern“. In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Strategie des Vereins verändert: Der Freundeskreis finanziert weiterhin Anschaffungen, die nicht in den Budgets der Fachreferate liegen. Es handelt sich meist um Bände von kostspieligen Buchreihen. Zudem leistet er Beiträge an öffentlichkeitswirksame Projekte der ZHB, zum Beispiel im Veranstaltungsprogramm. Zentral ist die ideelle Unterstützung. Der Freundeskreis lobbyiert bei Bedarf auch für die Interessen der Bibliothek und verbreitet ihre Angebote. So trat der Freundeskreis zum Beispiel während der Diskussion rund um die Sanierung des Hauptgebäudes engagiert mit Aktionen in der Öffentlichkeit auf.

Um die fünfzig Jahre Vereinsarbeit zu feiern, trafen sich am 9. September 2023 in der ZHB Sempacherstrasse sechzig Mitglieder zum Jubiläumsbrunch mit anschliessendem Konzert der Luzerner Singer-Songwriterin Jasmin Larue. Der Anlass verschaffte dem Verein Medienpräsenz, und am Ende des Tages freute sich der Vorstand über eine Liste mit Neumitgliedern und viele schöne Begegnungen.

Eine Erfolgsgeschichte: Die Speicherbibliothek

Bereits zu Beginn des Jubiläumsjahrs hatte eine Gruppe Vereinsmitglieder am 27. Februar 2023 die Speicherbibliothek in Büron besichtigt und war vom stellvertretenden Direktor der ZHB Dani Tschirren fachkundig durch das Gebäude geführt worden. Eindrückliche Zahlen belegten die Pionierarbeit der ZHB Luzern für ein kooperatives Speichergebäude.

Direkt die Hand anlegen konnte eine etwas kleinere Gruppe von Mitgliedern am 15. Juni 2023 bei einem anderen Projekt der ZHB Luzern: in einem Workshop zum Portal für digitalisiertes Zentralschweizer Kulturgut „Zentralgut“. Die Verantwortliche der Fachstelle Lucernensia Mirjam Zürcher und der IT-Mitarbeiter Christian Erlinger machten uns die Nutzung der Plattform schmackhaft und zeigten, wie wir eigene Inhalte einbringen können.

Mitglieder

Per Ende 2023 zählte der Freundeskreis 313 Mitglieder, viele davon (130) auf Lebenszeit. Wir danken unseren treuen Mitgliedern für das Interesse und freuen uns über die neu dazugestossenen Neumitglieder.

 

 Silvia Hess, Präsidentin

2022

Der Verein Freundeskreis unterwegs

Ein Kampus im Süden Luzerns

Als Auftakt des Vereinsjahrs besuchten rund 35 Mitglieder am 22. Februar 2022 die Hochschule Luzern - Musik auf dem Kampus Südpol. Die beiden Fachreferenten David Koch und Thomas K.J. Meier zeigten uns sowohl die Fachbibliothek, als auch verschiedene Konzert- und Übungsräume, unter anderem den akustisch hervorragenden HörRaum mit der Sammlung Mario Gerteis. Der Luzerner Musikredaktor und Publizist Gerteis (1937-2016) vermachte der Bibliothek seine Tonträger-Sammlung. Aus dieser Sammlung genossen wir in komfortablen Sesseln mehrere Kostproben – und erfrischten uns danach mit einem Apéro. Als Einstimmung auf den Besuch des Kampus Südpol hatten fünfzehn Mitglieder in derselben Woche ein Konzert des Luzerner Sinfonieorchesters im KKL besucht.

Eine Stimme aus der Ukraine

Für die Lesung der ukrainischen Dichterin Halyna Petrosanyak in der ZHB Sempacherstrasse im Mai 2022 übernahm der Freundeskreis das Honorar der Autorin. Ihre Publikation „Exophonien“ erschien im selben Monat im Luzerner Verlag „Der gesunde Menschenverstand“. Der Freundeskreis ermöglichte damit eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung in der ZHB und leistete einen Beitrag, um Lyrik aus der Ukraine in Luzern hörbar zu machen.

Generalversammlung in Sempach

Für die Generalversammlung reisten wir am 1. Juni 2022 in die Vogelwarte Sempach, wo wir nach dem formellen Teil eine Führung in der Fachbibliothek der Schweizerischen Vogelwarte – einer der umfangreichsten ornithologischen Bibliotheken Europas – erhielten und anschliessend eine Einführung und einen Apéro im Besuchszentrum der Vogelwarte genossen.

Am 15. September 2022 luden wir unsere Mitglieder ins renovierte Am Rhyn-Haus an der Reuss, wobei aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse eine lange Warteliste geführt werden musste. Der Germanist Stefan Graber und die Historikerin Silvia Hess führten durch die Legatszimmer von Carl Spitteler sowie von Hanny und Kuno Müller. Die neu eingerichtete Dauerausstellung zum Wirken von Hanny und Kuno Müller zeigt biografisches Bildmaterial aus der Sondersammlung der ZHB sowie wertvolle Erstausgaben aus der umfangreichen Privatbibliothek Müllers, welche um 1973 als Nachlass in die ZHB aufgenommen worden war.

Finanzielles Engagement

Wie jedes Jahr finanzierte der Freundeskreis den Erwerb von besonderen wissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Werken. Es handelt sich mehrheitlich um Buchreihen aus verschiedenen Fachbereichen, beispielsweise für die Fachreferate Rechts- und Musikwissenschaft.

Mitglieder

Per Ende 2022 zählte der Freundeskreis 312 Mitglieder, viele davon (133) auf Lebenszeit. Wir danken unseren Mitgliedern und setzen es uns für das Jubiläumsjahr 2023 zum Ziel, Neumitglieder an Bord des Vereins zu holen.

 

Silvia Hess, Präsidentin

2021

Abwarten und Postkarten senden
Zu Jahresbeginn 2021 waren keine Veranstaltungen möglich. Um nicht wieder Anlässe absagen und verschieben zu müssen, warteten wir mit der weiteren Planung die Lockerungen ab. Die Mitglieder erhielten mit der Jahresrechnung anstelle der üblichen Einladung als kleiner Trost ein Postkarten-Set mit schönen Fotos aus der ZHB Sempacherstrasse zugesandt. Auch informierten wir brieflich über die Bibliotheksdienstleistungen während der covid-bedingten Einschränkungen.

Systemrelevante Bibliotheken
Als LobbyistInnen der Bibliothek wissen zwar seit langem, dass Bibliotheken systemrelevant sind – nur kannten wir den Begriff noch nicht. Mit Wertschätzung beobachteten wir in den ersten Monaten des Jahres, wie trotz der vom Bund angeordneten Schliessung der Lesesäle die ZHB Luzern ihren Ausleihbetrieb und digitale Angebote in Betrieb halten oder gar ausbauen konnte. Wir danken den Mitarbeitenden der ZHB Luzern für ihr Engagement in Bezug auf viele Neuerungen. Das Plexiglas an den Ausleihtheken war für uns NutzerInnen nur die Offensichtlichste.

Der Vorstand traf sich in dieser Zeit per Videokonferenz Zoom und lernte so auch im Februar 2021 den neuen Direktor der ZHB Luzern, Benjamin Flämig, kennen. Zusammen mit der Öffentlichkeitsbeauftragten Juliette Wyler hielt Flämig den Vorstand über wichtige Projekte der Bibliothek auf dem Laufenden, wie das geplante Pilotprojekt mit erweiterten Öffnungszeiten am Standort Sempacherstrasse (Start 2022) oder Verbesserungen am neuen Recherche-System SLSP, auch im Nachgang einer NutzerInnen-Befragung.

Finanzielles Engagement
Neben der ideellen Unterstützung für die ZHB ermöglicht der Freundeskreis den Erwerb von besonderen wissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Werken. Es handelt sich seit Jahren oft um neue Bände von denselben Reihen, unter ihnen beispielsweise das Handbuch für Wirtschaft und Recht in Osteuropa.

Grosses Interesse an der Sondersammlung
Am 18. November besuchten rund 45 Mitglieder die neu eingerichtete Sondersammlung der ZHB Sempacherstrasse. Die Sammlungsleiterin Heidi Kupper und ihre Mitarbeiterin Gabriella Wietlisbach gaben einen vielfältigen und vergnüglichen Einblick in die jüngeren Bestände: Von Fotografien aus dem Lido Weggis um 1920 – dem skandalträchtigen ersten Freibad ohne Geschlechtertrennung – bis hin zu alten Weinetiketten und Aufnahmen aus Luzerner Restaurants.

Benjamin Flämig und Beat Mattmann, Leiter E-Services, stellten den in zwei Gruppen aufgeteilten Mitgliedern auch den humanoiden Roboter Pepper vor, der bei der Beratung in der Bibliothek helfen kann und ein Ausprobieren neuer Technologien ermöglicht. Die Mitglieder testeten Pepper denn auch mit Fragen und diskutierten beim Apéro im Katalogsaal ihre Eindrücke.

Mitglieder
Per Ende 2021 zählte der Freundeskreis 325 Mitglieder, viele davon (136) auf Lebenszeit. Wir danken unseren Mitgliedern und freuen uns über Neumitglieder.

 

Silvia Hess, Präsidentin

    2020

    Ein besonderes Jahr
    Dieser Bericht gibt Einblick in unsere Aktivitäten. Im März 2020 sistierten wir wie die meisten Vereine vorerst die Planung des Vereinsjahrs. Der Vorstand traf sich neu via Zoom und wurde dabei über die neuen Dienstleistungen der ZHB – Postversand, Digitalisierung usw. – sowie über die pandemiebedingten Einschränkungen für die Nutzung der Bibliotheken informiert.

    Finanzielles Engagement
    Neben unserer ideellen Unterstützung für die ZHB ermöglichen wir den Erwerb von besonderen wissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Werken. Es handelt sich um mehrbändige Werke oder kostspieligen Reihen, unter ihnen diesmal auch die Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und das Handbuch für Wirtschaft und Recht in Osteuropa.

    Generalversammlung im Lesesaal
    In einer entspannten Phase der Pandemie fand am 24. August im Lesesaal der ZHB Sempacherstrasse die zweijährlich stattfindende Generalversammlung des Freundeskreises statt. Die anwesenden Mitglieder nahmen die vom Vorstand beantragte Paarmitgliedschaft an, genehmigten die Jahresrechnung und wählten Antonia Durrer als Nachfolgerin von Roland Haltmeier in den Vorstand des Freundeskreises. Umrahmt wurde der Anlass von stimmungsvoller Live-Musik mit Akkordeon, Perkussion und Chansons.

    Privatbibliotheken in Luzern
    Am 14. Oktober besichtigten 15 Mitglieder des Freundeskreises, aufgeteilt in zwei Gruppen, die Bibliothek im Turm des zur Gilgen-Hauses am Kapellplatz und die Bibliothek im Studierzimmer des Göldlin von Tiefenau-Hauses am Hirschenplatz. Die Einblicke in diese aussergewöhnlichen Sammlungen lösten spannende Gespräche aus. Die vielen Anmeldungen bei beschränkter Platzzahl motivieren uns, in Zukunft wieder ähnliche Anlässe zu organisieren.

    Die Veranstaltungen im November – ein Besuch der Sonderausstellung «Mammotrectus» im Haus zum Dolder in Beromünster – und im Dezember – ein philosophischer Vortrag zum Thema Vertrauen – mussten hingegen kurzfristig abgesagt werden.

    Mitglieder
    Immerhin hielten wir im Herbst die Freundeskreis-Postkarten in den Händen: Die vier Fotos aus der Bautenmonografie begeistern für das renovierte Bibliotheksgebäude und werben um Neumitglieder für den Freundeskreis. So zieren die Rückseite teils „nur“ ein neu eingerichteter Shortlink zu unserer Webseite, teils ein Anmeldeformular für unseren Verein.

    Per Ende 2020 zählte der Freundeskreis 339 Mitglieder, viele (142) davon auf Lebenszeit. Wir danken unseren Mitgliedern für ihre treue Unterstützung der ZHB Luzern und heissen alle Neumitglieder willkommen!

    Dank an die Mitarbeitenden der ZHB
    Das Jahr 2020 war herausfordernd, auch für die Mitarbeitenden der ZHB. Zum Dank für ihr Engagement erhielten die Mitarbeitenden aller Standorte der ZHB vom Freundeskreis am Samichlaustag eine vom Vorstandsmitglied Sepp Rothenfluh gestaltete Dankeskarte und einen Gutschein für das Bistro Quai4.

     

    Silvia Hess, Präsidentin

    2019

    Im Schnee

    Dieser Bericht gibt einen Einblick in unsere Aktivitäten. Im April 2019 organisierte der Freundeskreis eine Lesung mit der Vereinspräsidentin. Ich las aus meiner als Buch erschienenen Dissertation «Morgarten – die Inszenierung eines Ortes» und diskutierte mit Prof. Dr. Valentin Groebner von der Universität Luzern über das Gedenken an die mittelalterliche Schlacht. Trotz starkem Schneefall fanden dreissig Personen den Weg in die Werkstatt «Neustahl», die etwas versteckt in einem Innenhof der Neustadt liegt.

    Im Regen

    Im Mai 2019 lud der Freundeskreis an ein Publikumsgespräch mit dem Verlegerpaar Flurina und Gianni Paravicini von «Edizioni Periferia» an die Unterlachenstrasse ein. «Periferia», so erfuhren wir, steht sowohl für eine 1986 in Poschiavo gegründete Galerie, als auch für einen renommierten Verlag für Kunstbücher. Nur wenige Mitglieder fanden den Weg in die Galerie- und Verlagsräume, sei es wegen der harten Konkurrenz im Veranstaltungskalender oder sei es, weil kurz vor der Veranstaltung ein kühler Regen einsetzte.

    Ebenfalls bei nassem Wetter kamen wir Ende Oktober in der Literaturbühne «Loge» in den Genuss eines vergnügten Abends: Der Wortkünstler René Gisler schenkte dem Freundeskreis einen Lotto-Match unter dem Titel «Abendteuer mit Leserschwert». Als Dank für den Beitrag des Freundeskreises an sein Werk «Thesaurus rex» durften wir uns an Worterfindungen erfreuen und, da der Publikumsaufmarsch klein war, fast alle einen Preis einheimsen.

    … und manchmal spielt das Wetter keine Rolle

    Der Höhepunkt des Jahres war zweifelsohne die «Preview» im frisch sanierten Bibliotheksgebäude an der Sempacherstrasse. Am Freitagabend, 8. November, erhielt ZHB-Direktor Ruedi Mumenthaler den Schlüssel für das Gebäude überreicht. Am Samstagmorgen, 9. November, 10 Uhr, öffnete er bereits die Türen für die Mitglieder des Freundeskreises. Diese strömten denn auch zahlreich herein und liessen sich in insgesamt vier Führungen von Ruedi Mumenthaler und Dani Tschirren von der ZHB sowie vom Architekten Remo Halter durch das fertig renovierte, aber noch nicht «eingeräumte» Bibliotheksgebäude führen. Das hauseigene Bistro wurde erstmals in Betrieb genommen: Die Kaffeemaschine bestand den Test, und die Gipfeli fanden guten Absatz. Die Begeisterung über die Wiedereröffnung war gross: Endlich ist das Haus offen!

    Zwei Wochen später legten wir selbst Hand an: Eine Gruppe von elf Mitgliedern half, im neuen Freihandbereich Bücher einzuräumen. Der Blick hinter die Kulissen und auf die Bücherbeigen im Lesesaal war beeindruckend – und wenige Tage später stand alles an seinem Platz.

    Finanzielles Engagement

    Neben unserer ideellen Unterstützung für die ZHB ermöglichten wir im letzten Jahr den Erwerb von besonderen wissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Werken. Es handelt sich um mehrbändige Werke oder kostspieligen Reihen, beispielsweise Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Sämtliche Werke von Karl Philipp Moritz.

    Mitglieder

    2019 zählte der Freundeskreis 339 Mitglieder, viele (142) davon auf Lebenszeit. Wir danken unseren Mitgliedern für ihre treue Unterstützung der ZHB Luzern.

    Unser Ziel für 2020, neue Mitglieder anzuwerben, gingen wir bereits im Dezember 2019 an. An drei der ersten Eröffnungstage an der Sempacherstrasse waren Vorstandsmitglieder des Freundeskreises an einem Stand im Katalogsaal präsent und konnten dabei viele Gespräche über die ersten Eindrücke führen und rund achtzehn Neumitglieder anwerben. Wir freuen uns auf weiteren Zuwachs!

     

    Silvia Hess, Präsidentin

    2018

    Ein Jahr des Übergangs
    für die ZHB Luzern und für seinen Freundeskreis liegt hinter uns. Dieser Bericht will einen Einblick in unsere Aktivitäten geben. Im März 2018 organisierte der Freundeskreis für seine Mitglieder und alle Interessierten eine Besichtigung der Bibliothek im Kapuzinerkloster Wesemlin. Schnell füllte sich die Warteliste, sodass wir einen zweiten Führungstermin anboten. Insgesamt besuchten 64 Personen den 1730 erbauten Büchersaal mit der wertvollen Sammlung, deren Grundstock bereits aus der Zeit der Klostergründung im Jahr 1584 stammt. Seit 2011 werden die - ausschliesslich vor Ort konsultierbaren - Bestände der Kapuzinerbibliothek Wesemlin von der ZHB Luzern katalogisiert und in den Online-Katalog des IDS Luzern aufgenommen.

    Veränderungen im Vorstand    
    Ende Juni traf sich der Freundeskreis in der Bibliothek der Hochschule Luzern­ - Wirtschaft zur Generalversammlung, die im zweijährlichen Rhythmus stattfindet. Für viele Vereinsmitglieder war es wohl der erste Besuch des relativ jungen ZHB-Standorts im Gutenberg-Haus, in dem bis vor einigen Jahren die Buchhandlung Raeber residierte. Bücher und andere Medien stehen an diesem traditionsreichen Ort nach wie vor im Zentrum, nun allerdings mit der Möglichkeit gebührenfreier Ausleihe.      
    An der Generalversammlung traten die Präsidentin Regula Roth-Koch und Peter Wick, langjähriges Vorstandsmitglied und Kassier, zurück. Per Akklamation wurden die neuen Vorstandsmitglieder Roman Ulrich, Germanist und Gymnasiallehrer, und ich, Silvia Hess, Historikerin, (Präsidentin) gewählt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Roland Haltmeier, David Lienert, Vinzenz Rast und Sepp Rothenfluh wurden mit einem herzlichen Applaus im Amt bestätigt. Mit bibliotheksaffinen Präsenten und Geschichten dankte man Regula Roth-Koch und Peter Wick für ihr Engagement. Ruedi Inderbitzin trat als Revisor zurück. Der zweite Revisor Roland Naegeli stellte sich für zwei weitere Jahre zur Verfügung und wurde zusammen mit Peter Rothenfluh ins Amt gewählt.

    GV-Programm und exklusive Baustellenführung 
    Nach der ebenso kurzen wie vergnügten Absolvierung des statuarischen Teils, besuchten rund 50 Freundeskreis-Mitglieder die Baustelle des Haupthauses im Vögeligärtli. Im Katalogsaal wurden alle vorschriftsmässig mit leuchtend weissen Schutzhelmen ausgestattet. Dann führten Direktor Ruedi Mumenthaler, Vizedirektor Daniel Tschirren und Architekt Remo Halter drei Gruppen über die Baustelle. Besonders imponierend war der Anblick des ausgehöhlten Magazintrakts. Im vom Umbau unberührten Innenhof der ZHB diskutierten wir unsere Eindrücke. Schon spürte man die Vorfreude auf die Wiedereröffnung des Bibliotheksgebäudes. Zum grosszügigen Apéro kehrten die Mitglieder schliesslich in den Lesesaal der Bibliothek der Hochschule Luzern – Wirtschaft zurück.

    Finanzielles Engagement
    Zu den regelmässigen Zuwendungen des Freundeskreises zählen die besonderen Buchanschaffungen. In der Regel handelt es sich um kostspielige mehrbändige Werke oder umfangreiche Fortsetzungen mit langen Laufzeiten, zum Beispiel die Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn oder sämtliche Werke von Richard Wagner. 
    Im Jahr 2018 kamen zu diesen regulären Beiträgen die Unterstützung für zwei aussergewöhnliche Projekte: Unter Leitung des Künstlerduos Queen-Kong wurde der Baustellenzaun (Sempacherstrasse und Hirschmattstrasse) mit grossflächigen Bildern und Zitaten aus literarischen Werken gestaltet (s. auch Beitrag der Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahresbericht). Der Freundeskreis leistete einen finanziellen Beitrag zu diesem spektakulären und öffentlichkeitswirksamen Kunstprojekt. Ein kleiner Betrag wurde in die Drucklegung des Thesaurus Rex investiert, das «umfassendste je gedruckte Werk mit Worterfindungen». Die rund 16 000 Wortschöpfungen wurden zusammengetragen vom Luzerner Künstler René Gisler und zahlreichen weiteren Autorinnen und Autoren. Details zu diesem erstaunlichen Werk sind hier zu finden www.thesaurusrex.ch oder an der Vernissage im Neubad, am Donnerstag, 23. Mai 2019 zu erfahren.

    Mitglieder
    Zum Jahresende 2018 zählte der Freundeskreis 326 Mitglieder, denen an dieser Stelle herzlich für Ihre Treue zur ZHB Luzern gedankt sein soll – und natürlich freuen wir uns sehr über neue Mitgliedschaften.

     

    Silvia Hess, Präsidentin